Gerade zeigt sich einmal wieder, wie vulnerabel viele Unternehmen sind, die sich zu wenig um das Thema Resilienz kümmern: Die Exportbeschränkungen, die China für Metalle der Seltenen Erden zur Absicherung des eigenen Bedarfs und als Motivation zur Verlagerung von Verarbeitungsbetrieben nach China beschlossen und eingeführt hat, treffen Unternehmen weltweit hart.
Die 17 Elemente, die zu den Metallen der Seltenen Erden zählen, sind für viele zivil und militärisch genutzte Schlüsseltechnologien unverzichtbar. Sie werden bspw. für LEDs und für die Rotkomponente im RGB-Spektrum in Röhren- und Plasmabildschirmen benötigt (Europium), für Leuchtziffern (Promrthium), aber auch als Dauermagnete für Generatoren und Elektromotoren (Neodym, Samarium, Holminium), für Katalysatoren und Rußpartikelfilter (Cer), in Turbinen und Brennstoffzellen (Lanthium und Scandium), als Neodym), für die Laser-Technik (Erbium), für Stadionbeleuchtung (Scandium) und für Glasfaserkabel (ebenfalls Erbium), aber auch für Schutzgläser und Poliermittel (Cer). Schon diese wenigen Beispiele lassen erahnen, in welchem Ausmaß der Bedarf an Metallen der Seltenen Erden mit der Digitalisierung und den Aktivitäten zur Energiewende wächst.
Trotz dieser hohen Abhängigkeit von diesen unverzichtbaren Elementen haben sich die meisten Verarbeiter weltweit in eine ruinöse Abhängigkeit von China begeben und keine hinreichende Vorsorge dafür getroffen, die Belieferung außerhalb von China sicherzustellen.
Wolfgang Niederkamp, Mitglied der Hautgeschäftsführung des BDI e. V. hat in einem aktuellen Interview, das vom Deutschlandfunk heute Morgen veröffentlicht wurde, gesagt, dass kein Erkenntnisproblem vorliege, sondern ein Umsetzungsdefizit. Aus Kostengründen, aber auch, weil strategische Überlegungen für den Aufbau eines Geschäftsmodells für Recycling bzw. Kreislaufwirtschaft fehlen, geben sich die Unternehmen diese offene Flanke bezüglich ihrer Resilienz.
Vorkommen Seltener Erden gibt es nicht nur in China, sondern auch in Australien, in den USA, in Grönland, in Kanada und in Schweden. Bilden Sie Partnerschaften, in denen Sie gemeinsam Initiativen zur Extraktion von Metallen Seltener Erden und zur eigenen Verarbeitung dieser Schlüsselressourcen anstoßen können. So können Sie im Nebeneffekt auch einen Beitrag zur Verringerung der Umweltprobleme leisten, insbesondere die großen Mengen mit Säuren und Schwermetallen verunreinigten und teilweise sogar radioaktiv verseuchten Schlämme, mit der Gewinnung Metalle Seltener Erden in China verbunden sind.
Was für Metalle der Seltenen Erden gilt und uns jetzt so drastisch bewusst wird, trifft auch auf andere Vormaterialien zu. Gehen Sie Ihre Lieferketten aufmerksam durch, und erschließen Sie rechtzeitig Alternativen. Gern unterstützen wir Sie dabei.
